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Im Vordergrund stehen Schafe, im Hintergrund stellt ein Schäfer einen Elektrozaun auf.

Schäferei Kroll

Betriebsinformationen

  • Betriebstyp: Haupterwerb
  • Betriebsgröße: 110 ha Weideland
  • Weidetierart: Schafe, Ziegen, Lama
  • Rasse: Schafe: Moorschnucken, Easycar, Exlana; Ziegen: Anglo Nubier, Holländische Schecken
  • Haltungsform: Koppel- und Hütehaltung
  • Anzahl Weidetiere: 200 - 250
  • Weidehaltung: ganzjährig
  • Bundesland: Niedersachsen

Herdenschutz

  • Winterkoppel: Wildgatterzaun 1,60 m hoch und ca. 30 cm im Boden eingegraben, zusätzlich 1,10 m Litzenzaun mit ca. 20 cm Abstand zum Wildgatterzaun (Rappa-Zaunsystem), stationäre Erdung
  • Sommerweiden: Elektronetze 1,08 m hoch, Vossfarming mit mobiler Erdung
  • Aufrüstung Weidetore: einbetoniertes Stahltor mit darunter ausgebrachtem 40cm hohen recycletem, festgerütteltem Mineralgemisch als Untergrabeschutz, hinter dem Stahltor zusätzlich elektrifiziertes Weidetor von Rappa in 30cm Abstand
  • Ausmähen der Zauntrassen vor Aufstellen der mobilen Elektronetze
  • zusätzliche blau/weiße Flatterbänder am Zaun
  • 3 Herdenschutzhunde der Rasse Maremmano Abruzzesse
  • 1 Lama

Beschreibung

Die Biozertifizierte Schäferei Kroll (Naturland) beweidet seit 2002 mit ihrer Schaf- und Ziegenherde hochwertige Magerrasen in Naturschutzgebieten mit hohem touristischen Geschehen. Die Beweidung findet zum Teil direkt an einem Naturerlebnispfad mit vielen Hundespaziergängern statt. Es gibt eine starke Luchspräsenz vor Ort sowie ein ansässiges Wolfspaar. Eine Wolfssichtung fand bereits einmal direkt an der Koppel tagsüber statt.

Nach einem Luchsriss im Jahr 2006 wurde zunächst ein Esel und dann Alpaka eingesetzt, aktuell begleiten ein Lama und seit 2017 drei Herdenschutzhunde die Herde. Zur Vorbereitung des Einsatzes der Herdenschutzhunde absolvierten Jacqueline und Andreas Kroll einen mehrwöchigen Lehrgang im Umgang mit Herdenschutzhunden in der Schweiz bei AGRIDEA und arbeiteten für 3 Monate im Schweizer Kanton Wallis bei der Behirtung mit 500 Schafen und 2 Herdenschutzhunden. Zudem wurde der bisherige Elektrozaun von 0,9m auf 1,10m erhöht sowie der Wildgatterzaun der Winterkoppel durch einen zusätzlichen elektrifizierten Litzenzaun verstärkt. Ein Herdenschutzhund wurde gefördert, einen weiteren kaufte Familie Kroll aus Eigenmitteln. Der dritte Herdenschutzhund wurde aus der eigenen Nachzucht übernommen und eingelernt. Vor dem Aufstellen der mobilen Elektronetze werden alle Zauntrassen ausgemäht. Informationsschilder zu den Herdenschutzhunden werden an allen Zuwegen an den beweideten Flächen aufgehängt.
In 2023 ersetzten sie die bis dahin verwendeten mit Drahtgeflecht bespannten Holzweidetore mit einem System aus zwei hintereinandergeschalteten Weidetoren: Tor 1: einbetoniertes Stahltor mit darunter ausgebrachtem 40cm hohen festgerütteltem recycletem Mineralgemisch als Untergrabeschutz, dahinter in 30cm Abstand Tor 2: elektrifiziertes Weidetor von Rappa.

Familie Kroll arbeitet bei der Abstimmung der Beweidung und Öffentlichkeitsarbeit eng mit der unteren Naturschutzbehörde vor Ort sowie auch der zuständigen Polizeistation zur Aufklärung von Spaziergängern und Öffentlichkeit in Bezug auf die eingesetzten Herdenschutzhunde zusammen. Bodenbrüter wie die Feldlerche kommen auf allen beweideten Flächen vor. Frau Kroll zäunt alle Gelege aus, die sie auf den Flächen findet. Zudem werden die Flächen parzellenmässig beweidet, sodass immer Bereiche ausgespart werden. Erfahrungen im Weidemanagement und dem Zielkonflikt zwischen Bodenbrütern und dem Einsatz von Herdenschutzhunden tauscht Familie Kroll eng mit den Mitarbeitenden der unteren Naturschutzbehörde aus. 

Herr und Frau Kroll stehen gerne für eine kollegiale Beratung von Kolleginnen und Kollegen zur Verfügung. Auch eine Schulung kann auf dem Hof durchgeführt werden (max. 20 Personen), ein Schulungsraum ist vor Ort vorhanden und auch eine Verpflegung kann organisiert werden.
 

Kontaktmöglichkeiten

Schäferei Kroll
Jacqueline und Andreas Kroll
Tel: 0171/9363374
Mail: schaeferei.kroll@web.de

Bei Interesse an einer Herdenschutz-Schulung auf diesem Betrieb schreiben Sie bitte eine Nachricht an herdenschutz@dvl.org

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