Lehrschäferei Kath
Betriebsinformationen
- Betriebstyp: Haupterwerb
- Betriebsgröße: 550 ha, davon 350 ha Grünland
- Weidetierart: Schafe, Rinder, Wasserbüffel
- Rasse: Schwarzköpfiges Fleischschaf, Angus
- Haltungsform: Mutterschafe, Mutterkühe
- Anzahl Weidetiere: 500 Schafe, 10 Kühe, 40 Wasserbüffel
- Weidehaltung: ganzjährig, Koppel- und Umtriebsweide, Rinder und Wasserbüffel Beweidung von April bis Dezember
- Bundesland: Brandenburg
Herdenschutz
- Elektronetze Tornado und Plus/Minus 90 cm (im Winter) für die Schafkoppeln
- Weidezaungeräte mit Solarmodulen, diebstahlgesichert, im Winter Batteriewechsel, je nach Wetter und Erdung ca. 3.000-6.000V
- Mobiles Erdungssystem mit Pfosten der Diebstahlbox des Zaungeräts, bei Bedarf zusätzliche Erdungsstäbe
- Tägliche Spannungskontrolle mit Fernbedienung (auch Ein- und Ausschalten des Stromgeräts)
- Zaunpflege: Zauntrassen werden mit Frontmulcher freigemäht, Festzaun mit Scheibenmulcher
- Rinder und Wasserbüffel haben ausgeprägten Herdentrieb, Selbstschutz
Beschreibung
Jens Kath richtete nach der Wende 1990 als sich die landwirtschaftlichen Betriebe der DDR auflösten, eine Lehrschäferei ein. Mit staatlicher Förderung schuf der gelernte Schäfer ein Zentrum für Information und Ausbildung. Bis heute ist er in der Ausbildung aktiv. Inzwischen ist sein Betrieb um die Rinder- und Wasserbüffelhaltung und einen Mitarbeiter gewachsen und er baut auf den Ackerflächen Winterfutter an.
Auf dem Grünland betreibt er ein mobiles Beweidungssystem mit 0,5 GV und Umtrieb je nach Futterbedarf der Tiere und Verfügbarkeit der Standorte. Die Schafe werden wöchentlich umgetrieben und dafür ca. 5-10 ha große Koppeln, meist auf mineralischen Böden (Acker mit Kleegras) eingezäunt. Dafür hat Herr Kath vor ca. 10 Jahren Elektronetze mit Kupferdraht über das Förderprogramm Herdenschutz des Landes Brandenburg erhalten. Diese Netze zeichnen sich durch einen geringen Leitungswiderstand aus, wodurch ein geringerer Strombedarf und damit weniger Stromgeräte notwendig sind.
Die Rinder und Wasserbüffel weiden getrennt auf Niedermoorstandorten und wechseln nach wenigen Wochen oder Monaten die Koppeln. Die Koppeln sind mit einem Elektrofestzaun mit zwei Drähten auf 50 und 100 cm ausgestattet. Dadurch können die Kälber die Koppel nicht verlassen und bleiben bei der Herde. Jens Kath achtet bei seinen Herden darauf, dass sie einen ausgeprägten Herdentrieb haben und sich und die Jungtiere vor Angreifern verteidigen.
Alle Tiere kalben und lammen auf der Weide. Herr Kath ist als Jäger auch häufig nachts unterwegs und kontrolliert die Zäune. Das Fleisch der Bio-Weidetiere vermarktet er über eine Erzeugergemeinschaft, einen Regionalladen und direkt bis nach Berlin.
Kontaktmöglichkeiten
Betriebsleitung: Jens Kath
Tel: 0172 7472699
Schulung: Bei Interesse an einer Herdenschutz-Schulung auf diesem Betrieb schreiben Sie bitte eine Nachricht an herdenschutz@dvl.org