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Landschaftspflegehof Dabrun

Betriebsinformationen

  • Betriebstyp: Haupterwerb
  • Betriebsgröße: 650 ha davon 330 ha Grünland
  • Weidetierart: Schafe, Ziegen
  • Rasse: Heidschnucken und Kreuzung Buren/Edelziege
  • Haltungsform: Koppel und Hütehaltung mit Nachtpferch
  • Anzahl Weidetiere: 320 Mutterschafe und Hammel, 80 Mutterziegen und Hammel
  • Weidehaltung: April bis Dezember
  • Bundesland: Sachsen-Anhalt

Herdenschutz

  • Hütehaltung
  • Nachtpferch mit Festzaun aus Knotengeflecht, Zaunschürze 1,20m breit und zusätzlich Elektrozaun außen mit 60 cm Abstand mit zwei elektrifizierten Litzen auf 25 und 50 cm, sowie einer Breitbandlitze auf 1,5 m als Überkletterschutz
  • Elektrogerät mit 8.000-12.000 V
  • Selbstkonstruierter herunterklappbarer Untergrabschutz an Toren zum Nachtpferch
  • Koppeln mit Elektronetzen 1,10 und 1,20 m mit einer zusätzlichen Breitbandlitze auf 1,30 m
  • Herdenmanagement: Die Ablammung findet bis April im Stall statt.

Beschreibung

Der Landschaftspflegehof (LPH) wurde im Jahr 2000 in Abtsdorf (Sachsen-Anhalt, nord-östlich Lutherstadt Wittenberg) zur Sicherung und zum Erhalt von naturnahen Lebensräumen gegründet. Zu den Tätigkeitsbereichen des LPH gehören die Ausführung von Landschaftspflegearbeiten, Artenschutzmaßnahmen sowie die ökologische Landbewirtschaftung auf eigenen Flächen.

Fast alle Weiden liegen in Schutzgebieten, wie zum Beispiel im FFH-Gebiet Glücksburger Heide mit großflächigen Heide und Trockenrasen. Teile der Herde werden gekoppelt, der Großteil wird jedoch von einem Hüteschäfer geführt. Für die Koppelhaltung der Böcke und Jungtiere bekam der LPH die Elektronetze und Litzenzäune zum Schutz vor Schäden durch den Wolf vom Land Sachsen-Anhalt gefördert.

Im Nationalen Naturerbe „Glücksburger Heide“ ist der LPH seit 2015 Pächter von 210 ha Heideflächen, die mit Schafen und Ziegen in Hütehaltung beweidet werden. Das Gebiet ist jedoch nicht nur munitionsbelastet, sondern seit 2013/2014 auch Wolfsterritorium. Bei Übernahme der Pacht beantragte der LPH die Einrichtung von festen Nachtpferchen im Gebiet, um alle Weideflächen erreichen und ausreichend beweiden zu können. In Abstimmung mit Bundesforstbetrieb Mittelelbe, der Unteren Naturschutzbehörde, der Unteren Forstbehörde und anderen konnten ab 2016 drei feste Nachtpferche eingerichtet werden. Die Kosten dafür hat der LPH selbst getragen. Die Pferche bestehen aus einem Festzaun mit Knotengeflecht und wird bei Unterbringung der Schafe mit einem Litzenzaun im Abstand von 60 cm außen zusätzlich abgesichert. Um auch die Tore mit einem Untergrabschutz auszustatten, konstruierte der LPH eine herunterklappbare Vorrichtung (siehe Bilder). Seit der Einrichtung der Nachtpferche fand dort kein Wolfsübergriff auf die Schafe statt.

Gleichzeitig war es wichtig, für eine ausreichende Wasserversorgung der Tiere im Weidegebiet zu sorgen. Dafür wurden nach aufwändigen Abstimmungen und Vorleistungen drei Brunnen eingerichtet, die der Bundesforstbetrieb finanzierte. Zwei weitere wären wünschenswert, sind jedoch aus verschiedenen Gründen schwer zu errichten. Das Weidegebiet wäre damit gut ausgestattet und der LPH ist auf der Suche nach einem weiteren Hüteschäfer.

 

Im Rahmen der DVL-Tagung „Herdenschutz mit Flächeneigentümern“ stellte der LPH-Geschäftsführer Nico Stenschke zusammen mit der Bearbeiterin des Bundesforstbetriebs die Einrichtung der Nachtpferche in der Glücksburger Heide vor. Die Präsentationen und ein Videomitschnitt ist unter https://www.herdenschutz.dvl.org/schulungsmaterialien#c6505 verfügbar.

Kontaktmöglichkeiten

Betriebsleitung: Nico Stenschke

E-Mail: info@landschaftspflegehof.eu

Tel: 03491 459896

Homepage: www.landschaftspflegehof.eu

Erreichbarkeit: Mo-Fr, 7 - 16:00 Uhr

Schulung: Bei Interesse an einer Herdenschutz-Schulung auf diesem Betrieb schreiben Sie bitte eine Nachricht an herdenschutz@dvl.org

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