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Wissenswertes rund um elektrische Weidezäune

14.10.2021

Der Einsatz elektrifizierter Zäune, darunter oft auch mobile Zäune, ist in der Weidetierhaltung weit verbreitet. Mit der Rückkehr des Wolfs müssen diese Zäune nicht mehr nur einen Ausbruch der Weidetiere, sondern gleichzeitig das Eindringen von Raubtieren wie dem Wolf verhindern. Die Anforderungen an die Zaunsysteme und damit auch der Arbeitsaufwand für die Weidetierhaltenden steigen – so muss beispielsweise eine Spannung in ausreichender Höhe auf den Zäunen durchgängig gewährleistet sein.

Erdung von Zäunen

Die korrekte Erdung ist eine der wesentlichen Voraussetzungen, damit ein Elektrozaun wirklich funktioniert, das heißt dass ein Tier bei Kontakt mit dem Zaun einen Stromschlag spürt und damit vom Eindringen oder Ausbrechen abgehalten wird. Die Praxiserfahrung von Herdenschutzberatenden zeigt, dass es hier oft an Wissen fehlt und vermeidbare Fehler passieren. Zudem lassen sich Arbeitsaufwand und Mühe beim Aufstellen und Kontrollieren der Zäune durch eine fachgerechte Erdung verringern. Im Mai führte der DVL deshalb zwei Online-Veranstaltungen zum Thema „Elektrozaun erden – so geht ́s!“ im Rahmen des Projekts „Herdenschutz in der Weidetierhaltung“ durch. Rund 260 Weidetierhaltende und Herdenschutz-beratende aus ganz Deutschland nahmen teil und erhielten neben einem Überblick über die technischen und physikalischen Grundlagen zahlreiche Praxistipps, wie Erdung auch in schwierigem Gelände funktionieren kann. Ein Vortragsmitschnitt kann unter www.herdenschutz.dvl.org/schulungsmaterialien abgerufen werden. Zudem wird die Ver-anstaltung erneut aufgrund der hohen Nachfrage jeweils am 20. und 27. Januar 2022 als Online-Seminar angeboten werden (Anmeldung und Infos unter www.herdenschutz.dvl.org/veranstaltungen).

Mobilzäune

Dem Thema Mobilzäune widmete sich eine weitere Online-Veranstaltung im Juli, die mit rund 170 Teil-nehmenden ebenfalls auf hohes Interesse traf: Je nach Flächengröße und Standortbedingungen kann der mit dem Auf- und Abbau eines Mobilzauns verbundene Arbeitsaufwand erheblich sein – dies wird durch die mit dem Herdenschutz verbundenen Anforderungen oft zusätzlich erschwert. Zwischen-zeitlich gibt es jedoch mobile Zaunsysteme auf dem Markt, die einen automatisierten Aufbau und Abbau von bis zu sechs Litzen auch bei schwierigen Standortbedingungen ermöglichen. Zwei Firmenvertreter (Rappa und Firma Gallagher) waren eingeladen, ihre Systeme vorzustellen und Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes aufzuzeigen. Es wurde deutlich, dass diese Systeme eine erhebliche Arbeitserleichterung darstellen können, insbesondere für Betriebe, die bereits mit Litzen arbeiten und große Flächen zäunen müssen. Genauso deutlich wurde aber auch, dass es keine Pauschallösungen gibt. Die Möglichkeiten des Einsatzes solcher Zaunsysteme hängen stark vom jeweiligen Betriebstyp und den Standortbedingungen vor Ort und nicht zuletzt von den Förderbedingungen des jeweiligen Bundeslandes ab. Die Zaunsysteme beider Anbietenden werden kontinuierlich weiterentwickelt. Wir empfehlen daher, bei Interesse die Zaunanbieter zu kontaktieren und einen Beratungs- und Vorführtermin zu vereinbaren. Außerdem sollten vor einer Beschaffung unbedingt auch die amtlichen Herdenschutzberatenden kontaktiert werden – diese können insbesondere auch Hinweise zu Fördermöglichkeiten geben. Die Kontaktdaten der Beratenden in den Flächenbundesländern findet sich hier: www.herdenschutz.dvl.org/herdenschutzberatung.

 


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